Bodo Morshäuser, geboren am 28. 2. 1953 in Berlin. Veröffentlichung erster Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien um 1974. Anfang der 1980er Jahre regelmäßige Musiksendungen für den Sender Freies Berlin. Seit 1983 freier Schriftsteller. Wandte sich in den 1980er Jahren der Prosa zu. Neben den Buchpublikationen entstanden Hörspiele, Hörfunkfeatures sowie Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften. Morshäuser ist Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Er lebt in Berlin.
* 28. Februar 1953
von Michael Braun
Essay
In den 1980er Jahren betrat eine neue Generation von Autoren die Bühne der literarischen Öffentlichkeit: Verschont geblieben von der Zeit des Nationalsozialismus, von Krieg und Exil; hineingeboren in den Adenauerstaat; gestreift, aber nicht mitgerissen von den turbulenten Ereignissen der Studentenrevolte, gehörte zu den prägenden Erfahrungen dieser Autoren-Generation die politische Restauration der 1970er Jahre. Die ersten Schreiberfahrungen dieser literarischen Nachgeborenen fallen in die Zeit einer von der Staatsmacht verordneten Ruhe im Land: Berufsverbot, Jugendarbeitslosigkeit, eine zunehmend restriktive Politik der „inneren Sicherheit“ – die junge Literatur schien von Verbotsschildern und negativen Zukunftsprognosen umstellt.
Zu den exponierten Autoren dieser Generation gehört der Lyriker und Erzähler Bodo Morshäuser. Er debütierte in den 1970er Jahren mit Gedichten, die in ihren Themen und Motiven und in ihrer ästhetischen Struktur noch ganz der Alltagslyrik ...